Konzeption der Offenen Ganztagsschule / Nachmittagsbetreuung „Grönwohlder Strolche“
Einleitung:
Grundlage der Einrichtung ist das Recht jedes Kindes auf Förderung seiner Entwicklung und auf Erziehung zu einer eigenverantwortlichen und gemeinschaftsfähigen Persönlichkeit.
(8. Sozialgesetzbuch §1, Abs. 1)
Aufgrund der veränderten Rahmenbedingungen in der Gesellschaft und den veränderten Lebensräumen in die Kinder rein geboren werden, kommt es häufiger vor, dass die natürlichen Bedürfnisse der Kinder auf der Strecke bleiben. Oftmals gehen beide Elternteile einer Berufstätigkeit nach und somit kann oft die familiäre Betreuung der Kinder nach der Schule nicht geleistet werden. Viele Kinder verbringen einen großen Teil ihres Alltags in Schule und Nachmittagsbetreuung. Somit sollte diese nicht nur die Betreuung mit dem Erledigen der Hausaufgaben, dem gemeinsamen Mittagessen und den Spiel- und Sportangeboten gewährleisten, sondern den Kindern viel Raum für Entspannung und Erholung, Natur und Freiraum bieten.
Ebenfalls nehmen viele Eltern die Unterstützung der Betreuung, Bildung und Erziehung ihrer Kinder in dafür geschaffene pädagogische Orte in Anspruch, um den Umgang mit Gleichaltrigen und Kindergruppen zu ermöglichen. Aufgrund der neuen Bildungsleitlinien gilt es neben den gruppendynamischen Aspekten auch die Individualität des Kindes zu fördern und dem Kind als kompetentes Wesen die Möglichkeit zu geben, sich im geschützten Rahmen zu entfalten.
Vorstellung der Einrichtung:
Unsere Ziele:
„Du brauchst deine Kinder nicht zu erziehen. Sie machen Dir eh alles nach!“
Dieser Ausspruch von Marschall Rosenberg, dem Entwickler der Gewaltfreien Kommunikation (GFK), ist für uns Leitbild unserer Einrichtung. Wir sehen uns im Team nicht als Erzieher der Kinder, sondern als Vorbild und Begleiter der Kinder, sich zu sozial kompetenten und selbstbewussten Menschen zu entwickeln, die mit sich und anderen achtsam und wertschätzend umzugehen.
Die Nachmittagsbetreuung sieht sich als familienergänzende und unterstützende Einrichtung, somit ist uns eine vertrauensvolle und verlässliche Beziehung zu den Kindern sehr wichtig.
Die Kinder sollen Erfahrungen über den Familienrahmen hinaus in Gruppen oder für sich allein machen können. So sehen wir das Kind mit seinen Interessen und Bedürfnissen als kompetent an und orientieren uns an seinen Ressourcen, um ihm eine positive Entwicklung, im Rahmen seiner Möglichkeiten, zu ermöglichen.
Sowohl in AGs, gemeinsamen Aktionen mit der Schule, aber auch im Spiel mit andern oder allein hat das Kind die Möglichkeit sich kreativ zu betätigen.
Die Zusammenarbeit von Bildung, Erziehung und Betreuung in der Schule und im Nachmittag zielen darauf hin aus den Kindern eigenständige, tolerante und gemeinschaftsfähige Menschen zu machen.
Im Nachmittag werden sowohl das Einhalten von Gruppenregeln und das Erledigen von Pflichten wie auch die Freiheit der Freizeitgestaltung, der Partizipation und der Konfliktlösung geübt.
Folgende pädagogische Kriterien sind für uns besonders wichtig:
- eigenverantwortliches Lernen ermöglichen
- Identitätsfindung
- Einbindung von Bewegung und sportlichen Einheiten in den Alltag (z.B. Yobeka)
- Beteiligung der Kinder in Entscheidungsprozesse (Partizipation)
- Einhaltung von Regeln und ein fester Tagesrhythmus
- Förderung der emotionalen und sozialen Kompetenz durch Spiele und Aktionen
- Freies Spielen und freies Erkunden des natürlichen Außengeländes
- Erleben von selbstgewählten Gruppen
- Empathie und Eigenempathie entwickeln und anderen helfen
- Entwicklung eines Zusammengehörigkeitsgefühls durch Rituale und feste Strukturen
- eigene Konfliktlösungen (Mediation/ Konfliktlotsenausbildung)
Eine Besonderheit ist unsere intensive Zusammenarbeit mit der Schule. Obwohl der Nachmittag gegenüber der Schule einen eigenen Bildungsauftrag hat und es auch strukturelle Unterschiede und Herangehensweisen gibt, so ist die bestmögliche Förderung des Kindes unser beider Ziel und kann nur durch ein Hand in Hand arbeiten gut umgesetzt werden.
Hierbei geht es nicht nur um schulische Lerninhalte, sondern die sozial und emotionale Entwicklung des Kindes. Nachhaltigkeit erreicht man nur, wenn die Regeln, die die Gemeinschaft betreffen und der Umgang miteinander im schulischen wie Nachmittagsbereich gleich sind.
Somit sind wir oft im Vormittag, im offenen Unterricht, vertreten und es werden zusätzlich Sozialkompetenztrainings im Vormittag gemeinsam durchgeführt. Auch die Lehrkräfte unterstützen uns im Gegenzug im Nachmittag bei den Hausaufgaben oder Kursen.
Die Leitung der Nachmittagsbetreuung nimmt an der Lehrerdienstversammlung teil und es herrscht ein regelmäßiger Austausch über die Kinder. Das ermöglicht, dass sich beide Seiten auf die Kinder einstellen können.
Mit der Kita am Zauberwald wird ebenso viel gemeinsam geplant und sich regelmäßig ausgetauscht.
Qualitätssicherung:
Wöchentlich werden Teamsitzungen durchgeführt, welche den organisatorischen, sowie pädagogischen Bereich betreffen.
Alle Mitarbeiter nehmen an regelmäßigen Aus- und Fortbildungen teil und es werden Teamfortbildungen und Teamentwicklungstage durchgeführt.
Viele Fortbildungen werden gemeinsam mit Schule und Kita wahrgenommen.
Regelmäßige Netzwerkarbeit (z.B. Kindeswohlgefährdung), sowie Regionaltreffen der Schul- und Grundschulsozialarbeit gehören ebenso zu unserer Arbeit, wie der Austausch mit anderen Institutionen, Ergotherapeuten, Psychologen und Therapeuten.
Ebenso treffen sich die Leitung der Schule, der Kita und der Nachmittagsbetreuung regelmäßig untereinander und mit der Gemeinde.
Räumliche Möglichkeiten:
Die Grönwohlder Strolche sind in einem Raum der OGTS Grönwohld im Schulgebäude untergebracht. Der Raum hat eine Hochebene zum Kuscheln und um sich Zurückzuziehen, aber auch Gruppentische zum Malen oder zum Spielen. Trotz der Gruppengröße finden sich Nischen für den Rückzug von Kleingruppen oder einzelnen Kindern.
Alle Räumlichkeiten der Schule, sowie die Sporthalle und das große Außengelände mit Sportplatz stehen uns zur Verfügung. So können Gruppen auch geteilt werden und die Kinder sich entscheiden, wo sie spielen möchten. Ebenso kann das angrenzende Gehölz in Begleitung der Betreuer genutzt werden.
Kinder, die einen Großteil ihres Alltages in Schule und Nachmittagsbetreuung verbringen, haben wenig Möglichkeit sich unbeaufsichtigt auszuprobieren. Das Betreuungssetting und die Regeln sind recht eng. Wir versuchen den Kindern viel Vertrauen entgegenzubringen und ihnen auch unbeobachtetes Lernen zu ermöglichen. (Selbstwirksamkeit)
Tagesablauf:
Das Mittagessen wird in der Mensa klassenweise eingenommen. Wir beginnen gemeinsam und enden mit kleinen gemeinsamen Ritualen.
Die Hausaufgaben werden in Kleingruppen in den Klassenräumen erledigt, je nach Stand des Kindes angeleitet (Betreuer/ Lehrer) oder selbstständig. Auch hier versuchen wir das Konzept der Freiarbeit aus dem Vormittag mit umzusetzen und lassen einzelne Kinder zusammenarbeiten und entscheiden, welche Arbeit, wann erledigt wird.
Am Nachmittag gibt es viele angeleitete und freie Spielmöglichkeiten, sowie ein umfangreiches Kursprogramm, welches gewählt werden kann.
Rahmenbedingungen:
Alle Kinder der 1.-4. Klasse können in die Einrichtung aufgenommen werden.
Ehemalige Kinder dieser Grundschule, die die 5. Klasse der weiterführenden Schule besuchen, können weiterhin an der Nachmittgasbetreuung teilnehmen.
Die zentralen Ziele des ganztägigen Bildungsangebotes werden durch die Nachmittagsbetreuung unterstützt und gefördert.
Elternbeiträge/ Finanzierung:
Es gibt verschiedene Betreuungsmodule, die je nach Bedarf, gebucht werden können.
Die Elternbeiträge werden vom Amt Trittau per SEPA Lastschrift monatlich eingezogen.
Eine Ermäßigung der Betreuungsgebühren kann beantragt werden.
Die finanziellen Rahmenbedingungen werden in enger Zusammenarbeit zwischen der Leitung der Betreuung und der Gemeinde Grönwohld festgelegt.
Finanziert werden müssen u.a.:
- Betriebskosten
- Personalkosten
- Anschaffungen und Ergänzungen
- Mittel zur Gestaltung der inhaltlichen Arbeit
- Mittagessen und Getränke
- Mittel zur Weiterbildung
Öffnungszeiten:
Die Betreuungszeiten sind von montags bis freitags von 12-17 Uhr.
An Brückentagen und in den Ferien wird von 8-14 Uhr betreut und wir bieten ein erlebnisreiches und tolles Freizeitprogramm an.
In den Sommerferien wird die Einrichtung für 3 Wochen geschlossen.
Eine Schließung aus betriebsinternen Gründen (z.B. Fortbildung) ist an 2 Tagen im Jahr möglich.
Am Schuljahresanfang wird den Eltern ein Informationszettel mit den Schließungszeiten ausgehändigt.
Teamstruktur:
Unser vielfältiges Team setzt sich derzeit aus einer Sozialpädagogin, einer Erzieherin, einer Mitarbeiterin, welche auf Lehramt studiert hat, und einer pädagogisch geschulten Kraft zusammen, die jede ihren persönlichen Fähigkeiten entsprechend eingesetzt werden.
Ebenfalls werden wir in den AGs durch Ehrenamtliche, Sportvereine, andere Kooperationspartner, engagierten Eltern, Praktikanten und ehemaligen Schülern unterstützt.
Außerdem können wir im Nachmittag auf die Unterstützung des Lehrerkollegiums zurückgreifen.
Essen:
Es besteht die Möglichkeit ein warmes Mittagessen zu bestellen.
Ebenso kann ein Lunchpaket mitgebracht werden.
Wie essen gemeinsam mit den Kindern in der Mensa und am Nachmittag gibt es einen gesunden Snack, der von den Eltern finanziert wird.
Planung und Gestaltung von Projekten:
Durch die enge Zusammenarbeit mit der Schule und der Kita am Zauberwald werden viele Projekte und Feste gemeinsam geplant und durchgeführt und jeder Bereich übernimmt einen besonderen Part.
Durch die starke Präsenz der Betreuer im Kursangebot ergeben sich im Kursverlauf viele Möglichkeiten für die Kinder mitzubestimmen und einzelnen Bereiche selbst zu gestalten und durchzuführen. Die größeren Kinder übernehmen gern Anleiter- und Hilfsfunktionen.
Beobachtung und Dokumentation:
Nur durch genaues, wertfreies Beobachten erschließen sich einem die Beweggründe, warum Kinder bestimmte Verhaltensweisen zeigen. Uns ist es sehr wichtig, genau hinzusehen und Gruppen, sowie einzelne Kinder zu beobachten und dies zu dokumentieren.
So hat man die Möglichkeit die individuellen Interessen, den aktuellen Entwicklungsprozess und das Befinden jedes Kindes in regelmäßigen Abständen zu dokumentieren und die Kinder bestmöglich zu unterstützen.
Bildungs- und Erziehungspartnerschaften:
Für eine förderliche Erziehung der Kinder ist es wichtig, dass Eltern und die Nachmittagsbetreuung eng zusammenarbeiten.
Dazu gehören sowohl der tägliche Austausch, wenn erwünscht, sowie regelmäßige Elterngespräche und Elternabende. Bei unseren Festen und Aktionen freuen wir uns sehr über die Hilfe und Unterstützung der Eltern.