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Kurzkonzept zur hundegestützten Pädagogik an der GS & OGTS Grönwohld von Frau Dorothee Nair

Mai 2019

 

 

Einführung

Auf der Grundlage verschiedener Erfahrungen und Untersuchungen ist mittlerweile auch wissenschaftlich belegt, dass sich die Anwesenheit eines Hundes positiv auf das Schul- und Hortklima auswirken kann. Die Entwicklung sozialer und emotionaler Kompetenzen der Kinder wird gefördert. Die OGTS Grönwohld bietet sowohl die räumlichen, als auch personellen Rahmenbedingungen für den Einsatz eines Hundes.

Im Rahmen der ganzheitlichen Entwicklungsförderung soll zukünftig die hundegestützte Pädagogik eingeführt werden.

 

Begründung und Zielsetzung

Die Anwesenheit und der gezielte Einsatz eines Hundes an der OGTS soll dazu beitragen, dass die Kinder Erfahrungen im Umgang mit Hunden sammeln, gegebenenfalls Ängste abbauen und ihre eigenen sozialen und emotionalen Kompetenzen erweitern können. Der Hund wird von den Mitarbeiter*innen vor allem dann in die Arbeit integriert, wenn folgende Ziele verfolgt werden:

  • Verantwortungsgefühl der Kinder stärken
  • Regelverständnis fördern
  • Kommunikationsfähigkeiten ausbauen
  • Stressreduktion
  • Selbstbewusstsein und Selbstwertgefühl stärken
  • Respekt, Achtsamkeit, Einfühlungsvermögen, Rücksichtnahme verbessern

Langfristig wird angestrebt: Die Erfahrung, die im Umgang mit dem Hund gesammelt werden, zukünftig nicht nur auf der Mensch-Tier-Ebene, sondern vorrangig auch auf zwischenmenschliche Beziehung positiv auswirken. Die sozial-emotionalen Kompetenzen aller Kinder werden gestärkt.

 

Was hat mein Kind von einem Hund in der Schule?

Der Hund schafft eine besondere Atmosphäre in der Schule:

  • fördert und unterstützt einzelne Schüler*innen
  • liefert motivierende Sprech- und Schreibanlässe
  • motiviert, ausführliches Wissen zum Thema Hund zu erarbeiten
  • lässt Tierschutzaspekte erleben
  • sorgt für Bewegung an der frischen Luft
  • stärkt die sozial-emotionalen Kompetenzen aller Kinder

 

Emotionale Kompetenz ist der bewusste Umgang mit den eigenen Gefühlen. Angst ist ein sehr starkes Gefühl, das von Natur aus eine wichtige Schutzfunktion darstellt. Kommt es jedoch zu einer Übersteigerung von Ängsten, stellen sie einen Störfaktor in der emotionalen und geistigen Entwicklung eines Kindes dar. Gelingt es dem Kind, die Angst auf verschiedenen Ebenen zu erspüren, bewusst zu machen und zu überwinden, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass es auch in anderen Lebensbereichen freier, souveräner und selbstbewusster Handeln kann. Dieser bewusste Umgang mit den eigenen Emotionen ermöglicht Kindern so auch, Impulse leichter zu kontrollieren und Panikreaktionen zu vermeiden. Aggressives und mittelpunktsuchendes Verhalten kann reduziert werden. Die emotionale Kompetenz zu stärken bedeutet, Kindern eine situationsangemessene und souveräne Steuerung der eigenen Gefühle zu ermöglichen. Diese wird durch die hundegestützte Pädagogik gestärkt. Soziale Kompetenz bezieht die Gefühle anderer mit ein.

 

Soziale Kompetenz ist die Fähigkeit, souverän, einfühlsam, fair und konstruktiv mit anderen Menschen und ihren Gefühlen umzugehen. Sie beinhaltet:

  • Teamfähigkeit
  • Empathie, d.h. die Fähigkeit, sich in andere hineinzuversetzen und einzufühlen, das konstruktive Lösen von Konflikten
  • Bereitschaft zur Kooperation
  • Rücksichtnahme auf Mitmenschen und Umwelt
  • die Fähigkeit, ehrlich, verlässlich und respektvoll anderen gegenüber aufzutreten und zu handeln

 

Einen ersten Schritt zum Erlernen sozialer Kompetenz stellt das Wahrnehmen von Gefühlen und Stimmungen anderer dar. Es ist Bedingung für einen emotional intelligenten Umgang mit anderen Menschen und der Umwelt.

Soziale Kompetenz kann man lernen, sie ist allerdings eine sehr „zerbrechliche" Fähigkeit, die immer wieder geübt werden muss.

Die Stärkung der sozial-emotionalen Kompetenz der Kinder geschieht im Zusammensein mit dem Hund ganz automatisch. Fast unbemerkt nehmen die Hunde den Kindern die Angst und vermitteln ihnen, wie man Kontakt zu einem Lebewesen aufnehmen kann und wie man Beziehungen aufbaut.

 

„Wir sind so gern in der Natur, weil sie kein Urteil über uns hat“

Arthur Schopenhauer

Hundegestützte Pädagogik in der OGTS Grönwohld:

Der Hund hat ein Gesundheitszeugnis, eine Haftpflichtversicherung und wird regelmäßig geimpft und entwurmt. Er hat den Wesenstest bestanden und  befindet sich in der Begleithundeausbildung. Alle Hunde relevanten Unterlagen sind im Schulbüro einzusehen.

Frau Nair ist die feste Bezugsperson des Hundes. Er kann nicht ausgeliehen werden oder unbeaufsichtigt mit Kindern in der Schule bleiben. Der Hund bekommt einen Rückzugsort, an dem er nicht gestört werden darf.

Frau Nair ist mit Neufundländern aufgewachsen und diese positive Erfahrung prägte sie. Hunde haben sie allzeit begleitet, auch bei ihrer Arbeit als Speditionskauffrau waren ihre Hunde immer mit dabei. Durch ihren kompetenten Umgang  mit Hunden und den Erlebnissen, die sie mit Hunden und Kindern gemacht hat, wird sie nun als ausgebildete Erzieherin den Hund in die Schule integrieren. Frau Nair besucht regelmäßig die Hundeschule mit „Herz und Verstand“ von Gesa Croonen in Lütjensee. Diese begleitet fachlich den Einsatz des Hundes.

 

Gewünschte Einsatzmöglichkeiten des Hundes:

- Lesehund

- zu bestimmten Unterrichtsthemen

- für einzelne Kinder zur Stärkung ihrer Kompetenz

- Unterstützung der Gruppendynamik

- Trauer- / Trosthund

- emotionaler Begleiter für einzelne Kinder

- Begleiter bei Ausflügen und Aktionen in der Natur

 

Die Schule fragt ab, welches Kind möglicherweise allergisch auf Hundehaare reagiert bzw. welche Eltern sich ausdrücklich gegen einen direkten Umgang mit dem Schulhund aussprechen. Dies wird beim Einsatz des Schulhundes berücksichtigt.

Frau Nair hat zwei Labradore und wird für den benötigten Einsatz den jeweils geeigneten Hund auswählen. Die beiden Hunde leben zusammen mit der Familie Nair.

Der Labrador besticht durch sein ausgeglichenes und besonders kinderliebes Wesen. Er ist äußert geduldig, eifrig, besonnen und ist sehr familienfreundlich.

Ludwig ist ein eineinhalbjähriger Labrador. Dieser ist von Kennel „Life is Life“ gezüchtet worden, der dem international anerkannten Verband für das deutsche Hundewesen angeschlossen ist. Auf dieser Grundlage dürfen Labradore im VDH nur mit vollständiger Ahnentafel, vielen strengen Gesundheitsnachweisen und bestandenem Wesenstest gezüchtet werden. Dieser Kennel legt besonders Wert auf ein ausgeglichen Wesen.  Seine ersten Lebensmonate hat er in einem Rudel verbracht, wozu auch Katze und Hühner gehören. Er hat den Wesenstest bestanden und geht regelmäßig in die Hundeschule. Außerdem ist er in der Vorbereitung zur Begleithundeprüfung. Er ist ein fröhlicher Hund, der sich jederzeit zur Arbeit anbietet und liebt die Gesellschaft von Kindern. Dies zeigte sich bei mehreren Besuchen im Kindergarten und Grundschule im Welpenalter.

Brad ist ein 10 jähriger Labrador, der lange als Zuchtrüde eingesetzt wurde. Seinen Ruhestand verbringt er am liebsten in Kreise von Kindern. Besonders zeichnet ihn sein besonnenes, ausgeglichenes, verlässliches und souveränes Wesen aus. Im Hause Nair fungiert er als Vorbild des Heranwachsenden Ludwig. Brad hat den Wesenstest bestanden und diverse Prüfungen mit Gehorsamsanteil abgelegt. Auch er hat viele Erfahrungen in Kindergarten- und Grundschulbesuchen.